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Kulturscheune Olvenstedt

Pressespiegel

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13. May 2005

Schmuckes Pflaster, ein polierter Flügel und eine Welturaufführung

Robert Richter (Magdeburger Volksstimme)

In Alt-Olvenstedt steht das kommende Wochenende ganz im Zeichen des großen Sohnes des alten Bördedorfes: Schriftsteller Johann Stephan Schütze (geboren 1771 in Olvenstedt, gestorben 1839 in Weimar). Ein von Reinhard Seehafer auf Grundlage von Schütze-Texten geschriebener Liederzyklus wird Sonntagabend in der Kulturscheune uraufgeführt, eine Ausstellung informiert über den bedeutenden Olvenstedter. In der Kulturscheune laufen seit Tagen die Vorbereitungen für das Ereignis.

Alt-Olvenstedt. Vor dem Tor des Pfarrhofes werden nach dem Straßenbau auf dem Gehweg noch schnell die letzten schmucken Pflastersteine gesetzt. Drinnen in der Scheune ist gerade der schwarze Flügel hereingerollt worden. Das hochglänzende Holz verhüllt zum Schutz noch eine braune Plane.

Für die Volksstimme zieht Dietrich Warner, der Vorsitzende des Vereins "Kulturscheune Olvenstedt", die Verpackung vorübergehend beiseite. Auf der Holzoberfläche spiegelt sich das Porträt Stephan Schützes, das hinter Glas gleich links neben dem Eingang zum Veranstaltungssaal die Besucher grüßt.

Der große Sohn des alten Bördedorfes am westlichen Stadtrand soll am Wochenende gewürdigt werden. Und beim Scheunenverein als Veranstalter der festlichen Veranstaltung am Pfingstsonntag wächst die Anspannung. Sie ist Teil des offiziellen Jubiläumsprogramms "Magdeburg 12hundert" zum Stadtgeburtstag. Und dafür wird auch der Flügel benötigt.

Denn die Besucher in der Scheune erwartet ab 19.30 Uhr eine Uraufführung: Der Liederzyklus "Musenhauptstadt" von Reinhard Seehafer nach Texten von Johann Stephan Schütze wird erstmals dargeboten, begleitet von einer Lesung von Episoden aus der "Lebensgeschichte" und Gedichten Schützes.

Mitwirkende des Programms sind neben Reinhard Seehafer selbst am Klavier auch der bekannte Hallenser Schauspieler und "Tatort"-Kommissar Peter Sodann als Sprecher, Undine Dreißig (Mezzosopran), Jörg Hempel (Bariton) und das Magdeburger Rossini-Quartett.

Die Schautafeln für die begleitende Schütze-Ausstellung hängen schon seit gestern an den Wänden in der historischen Scheune. Das im vergangenen Jahr nach Sanierung und Umbau wiedereröffnete Kulturzentrum auf dem Pfarrhof in der Schützestraße 1 befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Geburtshaus von Stephan Schütze in der nach ihm benannten Straße.

"1926 wurden dessen baufälliges Dach und das marode Obergeschoss abgerissen, später eine neue Dachkonstruktion aufgebaut", erzählt Warner. So ist das Haus noch heute zu sehen und bewohnt.

Johann Stephan Schütze verließ Olvenstedt 1794 Richtung Erlangen, wo er Theologie studierte. Ab 1804 lebte er in Weimar und gehörte dort zum Kreis um Goethe. Warner: "Bekanntheit erlangte Stephan aber weniger für seine Dichtungen als durch seine theoretischen Werke zur Schriftstellerei."

Das und viel mehr über Leben und Werk des großen Olvenstedters vermittelt die von heutigen Dorfbewohnern erarbeitete Ausstellung, die ab Sonntag und bis zum 28. Mai in der Kulturscheune gezeigt wird. Die Olvenstedter Familie Stitz, Dr. Rotraud Tönnies und Gertraude Preetz haben dafür recherchiert, Bilder gesammelt, alte Zeitungsausschnitte zusammengetragen.

Karten für die Veranstaltung am Sonntag gibt es bei der Alt-Olvenstedter Quelle-Agentur Hoding und in der Dombuchhandlung am Breiten Weg.

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