Magdeburg. Die erst am vergangenen Wochenende eröffnete Kulturscheune in Alt-Olvenstedt hat am Sonnabend zum ersten Schnuppertag ihre sanierten Scheunentore geöffnet. Und, es duftete nach frischem Brot und Spanferkel. Der neue Backofen des Vereins wurde bei dieser Gelegenheit gleich in Betrieb genommen. Zahlreiche Magdeburger, nicht nur aus Olvenstedt, nutzten die Gelgenheit und sahen sich in dem neuen Veranstaltungshaus um.

Die Scheune, ein altes, aber noch weitgehend erhaltenes Gemäuer, steht auf dem Pfarrhof der St. Laurentius-Gemeinde in Alt-Olvenstedt. An dem Gebäude aus der Zeit um 1680 nagte der Zahn der Zeit. "Und das ist noch vornehm ausgedrückt. Wir hatten hier schon Netze unter das Dach gespannt, damit uns nichts auf den Kopf fällt", erzählt die stellvertretende Vereinsvorsitzende Elke Reckler. Pfarrer Dietrich Warner, noch ein paar andere Vorstandsmitglieder und sie selbst haben sich dann ein Herz gefasst und mit Eigeninitiative das Unmögliche wahr gemacht. Weil es zum Anfang keine Unterstützung gab, nahmen die Olvenstedter persönlich einen Privat-Kredit über 40 000 Euro auf. Das muss dann wiederum der Agentur für Arbeit so imponiert haben, dass diese über die Beschäftigungsgesellschaft "AQB" Leistungen im Wert von rund 900 000 Euro in die Sanierung einbrachten. Konkret fanden hier 40 Jugendliche aus den verschiedensten Gewerken eine sinnvolle Aufgabe.

Das Ergebnis konnte sich gestern blicken lassen. Der Verein Kulturscheune um Pfarrer Dietrich Warner hat inzwischen 56 Mitglieder und will einiges im Stadtteil auf die Beine stellen. "Das müssen wir auch, denn schließlich haben wir jeden Monat unsere Kreditbelastungen. Die Stühle sind zurzeit zum Beispiel auch nur geborgt", so Warner.

Aber nach dem Anstrurm am Sonnabend und der bereits schon jetzt ausgebuchten Silvesterparty sind die Vereinsmitglieder sehr optimistisch. Tanzabende, ein Kindertag und ein Adventsmarkt stehen bereits auf dem Plan. Außerdem kann man die Scheune auch für eigene Veranstaltungen mieten.